Die Kupferkette ist derzeit ein gefragtes Verhütungsmittel für Patientinnen, die eine Verhütung ohne Hormone wünschen. Sie stammt ursprünglich aus Belgien und wird dort seit über 20 Jahren angewandt. Belgische Daten sprechen von einer hohen Verhütungssicherheit (Pearl-Index laut den Ausführungen mit der Pille vergleichbar) bei einer guten Verträglichkeit und seltenen Nebenwirkungen.
Wirkung:
Durch den Fremdkörper selbst oder die Abgabe winziger Mengen Kupfer wird der Aufbau der Gebärmutterschleimhaut gestört, so dass die Einnistung einer befruchteten Eizelle nicht möglich ist. Kupfer hat außerdem eine spermienabtötende Wirkung.
Einlage:
Die Kupferkette wird – wie jede Spiralenvariante – von der Scheide aus über den Gebärmutterhals in die Gebärmutter eingelegt. Dabei wird ein kleiner Knoten am Ende der Kette mittels einer Führungshilfe in die Gebärmutterwand eingelegt. Dieser Knoten fixiert die Kette in der Gebärmutter. In den ersten Tagen muss auf Sport, Geschlechtsverkehr und größere Belastung verzichtet werden, damit der Knoten sicher in der Wand einwächst.
Verhütungsdauer:
Die Kette kann bis zu 5 Jahre in der Gebärmutter verbleiben, kann jedoch jederzeit entfernt werden. Seit 2022 gibt es eine weitere gynefix-Variante, die bis zu 10 Jahre in der Gebärmutter verbleiben kann.
Vorteile:
- Hormonfreie Verhütung ohne Eingriff in den Zyklus
- 5 – 10 Jahre sichere Verhütung ohne mögliche Einnahmefehler, Entfernung jederzeit möglich
- Laut Beobachtungen weniger Blutungsstörungen und weniger Schmerzen während der Periode im Vergleich zur Kupferspirale
- Laut den vorliegenden Daten vergleichbar mit der Sicherheit der Pille (Pearl-Index 0,1-0,5)
- Anwendung während der Stillzeit möglich
- Kein Wirkungsverlust bei Erbrechen oder Durchfall
Nachteile:
- Fremdkörper in der Gebärmutter
- Infektionsrisiko im Beckenraum bei der Einlage und während der gesamten Tragedauer
- Risiko für Blutungsstörungen (verstärkte Blutung, Schmierblutung) und Schmerzen bei der Periode
- Risiko des Durchwanderns der Kupferkette durch die Gebärmutterwand und Verlagerung in den Bauchraum (dann nur operative Entfernung möglich)
- spontaner Verlust der Kupferkette möglich
- Eileiterschwangerschaft möglich
- Nur als Medizinprodukt in Deutschland zugelassen, keine Arzneimittelzulassung
Besonderheiten:
Die gynefix® ist auch als Notfallverhütung (wie die sogenannte ‚Pille danach‘) zugelassen.
Eine Einlage kann nur unter bestimmten Voraussetzungen erfolgen. Diese erläutern wir Ihnen gerne in einem persönlichen Gespräch. Vereinbaren Sie hierfür bitte einen Termin in unserer Sprechstunde oder für einen unserer Informationsabende.
Kosten: ca. 400 – 750 Euro (inkl. Kupferkette und Einlage)
Pearl Index: Laut den vorliegenden Daten Pearl-Index 0,1-0,5